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Kategorie: Produktbeschreibung GO§A
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Veröffentlicht: Mittwoch, 05. August 2020 11:00
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Geschrieben von Super User
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Zugriffe: 2142
Das Justizfachsystem GO§A ist für den Einsatz in der gesamten Fachgerichtsbarkeit und in jeder Gerichtsinstanz geeignet. Das System besteht aus einer Basiskomponente. Die notwendige Individualität für die jeweilige Fachgerichtsbarkeit wird durch Aufbaumodule gewährleistet.
Was ursprünglich 2004 als Fachanwendung zur Gerichtsorganisation und Verfahrensverwaltung begann, ist inzwischen zu einer umfassenden Gerichtssoftware geworden, welche die elektronische Aktenführung und den elektronischen Rechtsverkehr abbildet.
Seit 2013 integriert GO§A neben dem Justizfachsystem zwei weitere Module: den eSchreibtisch und die elektronische Gerichtsakte (EGA), die auf eine gemeinsame elektronische Verfügungstechnik zurückgreifen.
Der eSchreibtisch ist grundsätzlich in die Bereiche Eingangsbereich (Postkorb), Postausgang, Arbeitsbereich des Senats und Umläufe aufgeteilt. Damit ist der eSchreibtisch eine Erweiterung des klassischen Aktenbocks.
Der Eingangsbereich dient zur Entgegennahme, Weitergabe und Bearbeitung bzw. elektronischen Ablage aller elektronischen Posteingänge (EGVP-Eingänge, gescannte Papiereingänge), Aufgaben, internen Umläufe und Verfügungen, die an die Arbeitseinheit bzw. den Einzelanwender übersandt werden.
Im Rahmen der Bearbeitung können Eingänge beispielsweise weitergeleitet, mit Metadaten versehen in die elektronische Akte abgelegt oder über Verfügungen sowie das Schreibwerk bearbeitet werden. Dabei lässt sich jeder Eingang einem Senat, einer Gruppe und/oder einem Benutzer zuordnen. Abhängig von diesen Merkmalen wird der jeweilige Eingang in Postfächer eingeordnet.
Die Zuordnung des Eingangs in ein Postfach hängt von der jeweiligen Aufgabe ab und wird im Rahmen der Automatisierung des Prozesses bestimmt.
Im Eingangskorb werden nicht nur Eingänge im Rahmen des Posteingangsprozesses angezeigt, sondern auch Eingänge anderer Prozesse (bspw. Umlauf, Verfügungen, sonstige Aufgaben).
Die eingegangenen Dokumente liegen als Posteingang-Datenobjekte vor und werden in den automatischen Posteingangsprozess eingespeist.
Bei einem Umlauf werden Dokumente an mehrere Anwender zu deren Kenntnisnahme oder zur Bearbeitung verschickt. Der Ablauf eines Umlaufs ist als automatischer Geschäftsprozess implementiert.
Die hier beispielhaft genannten Geschäftsprozesse werden mit BPMN (Business Process Model and Notation) modelliert und in der allgemeinen Vorgangsverwaltung des Justizfachsystem GO§A (BPM Engine) ausgeführt.
Welcher Prozess genutzt wird, kann konfiguriert entschieden werden.
Der Arbeitsbereich, auf den alle dieser Organisationseinheit bzw. der Arbeitsgruppe zugewiesenen Nutzer zugreifen können, dient zur Bearbeitung und temporären, strukturierten Ablage von Dokumenten, welche auf Grund ihres Bearbeitungsstandes noch nicht der elektronischen Gerichtsakte zugeordnet werden können.
Auf Grund der möglichen Bearbeitung von Dokumenten in diesem Bereich, auch durch mehrere Nutzer, erfolgt eine Versionierung der Dokumente.
Der Postausgang dient der Vorbereitung von Schreiben, die für den Versand vorgesehen sind sowie dem Versand von EGVP-Nachrichten.
Über diesen Weg können beliebig große Datenmengen (bis zur Maximalgrenze des EGVP Servers) verschickt werden.
Die Gerichtssoftware GO§A ist ein mit offener Softwarearchitektur konzipiertes Gesamtsystem. Die Kernkomponente - das Justizfachsystem GO§A - ist instanzenübergreifend in allen Fachgerichtsbarkeiten (Arbeits-, Finanz-, Sozial-, Verfassungs- und Verwaltungsgerichtsbarkeit) zur Verfahrensverwaltung und -abwicklung im nichtrichterlichen und richterlichen Bereich einsetzbar.
Die Gerichtssoftware GO§A ist modular aufgebaut. Das heißt, das Justizfachsystem GO§A besteht aus einem einheitlichen Basismodul und weiteren instanz- bzw. fachgerichtsbarkeitsspezifischen Aufbau- bzw. Spezialmodulen. Der Client des Justizfachsystems GO§A ist als JAVA-Applikation plattformunabhängig implementiert. So kann er grundsätzlich auf jedem Client-Betriebssystem eingesetzt werden. Zudem lässt sich die Gerichtssoftware GO§A über offene Schnittstellen mit den gängigen Datenbank-, Dokumenten- und Vorgangsmanagement- sowie Bürokommunikationssystemen kombinieren und ausbauen. Gleichermaßen erweiterbar ist es mit Systemen für digitales Diktat/Spracherkennung und elektronischen Rechtsverkehr sowie mit interoperablen Signaturanwendungskomponenten. Dies macht GO§A zu einer hochfunktionalen, alle fachjustiziellen Geschäftsprozesse medienbruchfrei adressierenden Gerichtssoftware.
Die Gerichtssoftware GO§A wurde dabei SAGA (Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen)- und TSPA (Technologien, Standards, Protokolle und Architekturen)-konform in einer skalierbaren 3-Tier-Architektur mit einer Präsentations-, Anwendungs- und Persistenzschicht entwickelt.
Sowohl der JBoss-Applikationsserver (Anwendungsschicht) als auch das eingesetzte Datenbanksystem (Persistenzschicht) können auf unterschiedlichen Plattformen wie beispielsweise Microsoft Windows oder Linux eingesetzt werden. Die grafische Oberfläche der Applikationsclients ist mit JavaFX entwickelt. JavaFX setzt insbesondere auf einen Szenengraphen (engl. scene graph), der die einzelnen Bestandteile einer GUI verwaltet. Es ermöglicht mit FXML auch eine deklarative Beschreibung von grafischen Oberflächen auf XML-Basis. Mit dem Scene Builder existiert ein grafisches Tool, das die Erstellung von FXML-Dateien vereinfacht. Darüber hinaus können für die Gestaltung auch Web-Technologien wie CSS (Cascading Style Sheets (mehrstufige Formatvorlagen)) eingesetzt werden, in dem sie in den FXML-Code eingebettet werden.
Über den zentralen OSGi DMS Service sind die verschiedenen Dokumentenmanagementsysteme (u.a. Windream®, VIS, Alfresco, Fabasoft, LotusNotes etc.) der GO§A Nutzer an das Basismodul angebunden. OSGi (Open Services Gateway initiative) spezifiziert eine hardwareunabhängige dynamische Softwareplattform, die es erleichtert, Anwendungen und Dienste zu modularisieren. Dabei werden zusammenhängende Funktionalitäten in einzelne Komponenten gegliedert, die wiederrum ihre Abhängigkeit von anderen Komponenten definieren. Die Gliederung der Applikation in einzelne Module und Services erleichtert die Pflege und Weiterentwicklung der Software. Zukünftig könnten die erweiterten Möglichkeiten zur Softwareverteilung mit Repositories genutzt werden, um schneller und unkomplizierter Programmänderungen im Haus zu verteilen.
Die Barrierefreiheit der Gerichtssoftware GO§A hat in Entwicklerverbund einen sehr hohen Stellenwert. GO§A eignet sich für den Einsatz von Screenreadern, erlaubt eine Softwarenavigation per Tastatur, das Einstellen von Kontrasten sowie einfaches Zoomen und erfüllt viele weitere Anforderungen der Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV).

Der Kreis der GO§A Anwender wächst stetig.